Born To Be Wild

6. – 13. Juli 2013, in Gais

Der Wind im Haar, der Geruch der Natur und Motorenöl in der Nase, Mücken zwischen den Zähnen und die Freiheit der frisch geteerten Strassen unter den Rädern: das sind Dinge, die nur ein richtiger Biker kennt. Wenn du auch in unserer Biker-Gang mit dabei sein willst, dann melde dich jetzt an für das Aufnahmeverfahren, das in Gais im schönen Bikerland Appenzell stattfinden wird.

1. Tag - Hinreise

Heute ging es los! Mit den Velos machten wir uns auf den Weg über St. Gallen Haggen mit einem Halt auf der spektakulären Ganggelibrücke, weiter über Stein und Appenzell nach Gais. Nach dem Mittag bauten wir an unserem Lagerplatz weiter und lernten verschiedene Spiele kennen, mit denen wir uns in der Freizeit beschäftigen können. So z.B. das Kubb-Spiel, das bereits die Wikinger kannten.
Am Abend wurde ganz getreu dem Motto noch eine TüV-Fahrzeugkontrolle und eine Tuning-Werkstatt durchgeführt, um die Bikes aufzumotzen, damit sie auch schön glänzen, wenn wir sie ausfahren.

2. Tag - Geburt eines Bikers

Ein Spielturnier mal anders: kein perfekt gepflegter Rasen für Fussball und Rugby, der Hindernisparcour oder Zielwurf nicht in der Turnhalle, sondern alles im Wald. Ein anderes Terrain bietet eine völlig neue Ausgangslage, die auch riesig Spass macht. Born To Be Wild eben.

Nicht nur die Jungwacht war am heutigen Sonntag auf dem Zeltplatz in Gais, denn die Altwacht kam auch auf Besuch. Wir hatten die alte Garde eingeladen, um über vergangene Abenteuer und Episoden zu plaudern und um herauszufinden, ob Pionierkenntnisse über Blachen und Seile noch vorhanden sind, aber auch, ob die Altwacht die Jungwächter im Seilziehen schlagen kann.
Dies nahmen wir gleich zum Anlass, ein feines Spanferkel und ein Dutzend Güggeli zum Abendessen zuzubereiten. Ein richtiges Essen für richtige Biker – ein wahrer Festschmaus!

Und neben der Altwacht war noch jemand auf Platz. Das Lagerradio «Jubla On Air», das von der Kantonalleitung SGAIARGL organisiert wird, berichtete auf kantipark.ch zwischen 18.00 und 20.00 Uhr über die Jungwacht Andwil-Arnegg. Ein Zusammenschnitt aus der Sendung kann hier gehört werden:

Mit dem Biketuning vom Vortag gaben wir uns noch nicht ganz zufrieden. Am Abend bastelten wir Gangfahnen sowie Bremsballone. Jetzt sind wir bereit für weitere Spritztouren.

3. Tag – Fitness und Akkordbaden

Ein Biker muss fit sein, körperlich und geistig. Und um fit zu sein, muss man trainieren. Dies war das Motto vom Montag.

Geistige Nahrung gab uns ein Input in Orientierung mit Karten- und Kompasskunde. Für das körperliche Training absolvierten wir einen X-Athlon, wo wir an verschiedenen Posten wie Sackhüpfen, Huckepack-Rennen oder Hindernisparcours unsere Körper stählten und unsere Koordination förderten.

Was hat es in einer Sanitätsbüchse? Wie lege ich Blachen richtig zusammen? Was ist der richtige Umgang mit einem Spaten? Diese und viele weitere Fragen muss nicht nur ein Leiter wissen. Im Materialkunde-Block lernten wir, wie wir unser Material richtig handhaben und pflegen, so dass es auch lange hält.

Ein warmes Bad in einem Zeltlager? Ja, wir haben das. Leider nur eines. Deshalb war Akkordbaden angesagt. Die Wanne, die sonst als Wassertrog für Kühe dient, wurde wieder ihrer alten Funktion zugeführt. Reinspringen, eintauchen, Duschmittel auftragen, einreiben und putzen, abwaschen, fertig. So sind wir zumindest für heute wieder sauber.

Bei uns der ist der Montag im Lager immer der «Grusig-Essen-Tag». Für einmal halten wir uns nicht an Knigge oder Tischmanieren, wie wir sie von zuhause kennen und essen ohne Besteck. Am Mittag gabs Spaghetti Napoli, rote Münder waren dadurch vorprogrammiert. Aber auch beim Salat waren wir uns nicht zu schade, uns die Hände dreckig zu machen.

Manchmal drückt man als Fotograf genau zum richtigen Moment ab. Und dann entstehen lustige Sachen. Zum Beispiel der Effekt eines schwebenden Jans:

4. Tag – Pioniere, Kerzen, Flaggen und Hasen

Wir Biker hatten auch heute noch nicht ausgelernt. Ein Biker muss überall sein Zelt aufschlagen, ein Feuer machen und mit Seilen umgehen können. Dies alles lernten wir im Pionierblock.
Am Nachmittag durften wir zum ersten Mal unsere aufgemotzten Boliden ausführen. Wir fuhren zum Bahnhof Gais und von dort weiter mit dem Zug nach Altstätten, wo wir die Kerzenfabrik Hongler besuchten. Das Unternehmen stellt keine Zündkerzen für Motorräder her, sondern Wachs-Kerzen, die Licht spenden. Wir durften erfahren, wie mühsam früher noch Kerzen gezogen wurden und wie viele Arbeitsschritte heute automatisiert sind.
Am Abend traten die beiden Biker-Gangs Road Runners und Brotherhood aufgrund von Revierstreitigkeiten zum ersten Mal beim Capture the Flag gegeneinander an.

Bis jetzt durften wir jeden Abend einen Feldhasen beobachten, der kurz nach 19.00 Uhr am Waldrand nur 120 m von unserem Lagerplatz entfernt genau auf der Kantonsgrenze zwischen Appenzell Innerrhoden und Ausserrhoden für eine Stunde gemütlich grast. Weder vom Lärm, der von unserer Schar ausgeht noch von einem kleinen Gewitter liess er sich bisher beeindrucken. Schön, wie idyllisch das Appenzellerland hier in Gais ist.

Quadrocopter sind lustige Spielzeuge, wenn man Luftaufnahmen machen will. Hier ein Bild unseres Lagerplatzes aus luftiger Höhe.

5. Tag – Geländespiel

Ein traditionelles Geländespiel darf in keinem Lager fehlen. Ein ganzer Tag im Wald: Feuer machen und selber kochen, Gegenstände suchen und den anderen wieder abluchsen, Löcher buddeln und die gefundenen Gold- und Silberbarren, Pneus, Diamanten, Helme oder Fahnen gut verstecken. Die Gegner sollen bei einem Lagersturm nichts finden.
Wiederum standen sich die beiden Biker-Gangs Road Runners und Brotherhood gegenüber. Es wurde hart gekämpft, um möglichst viele Reichtümer nach Hause zu holen.

6. Tag – wieder unterwegs

Nach den Auseinandersetzungen zwischen den beiden Motorrad-Gangs am gestrigen Geländespiel ist nun wieder Ruhe eingekehrt. Wir durften ein wenig länger schlafen als sonst und gönnten uns dann einen ausgiebigen Brunch. Nach einem Kampf muss man sich schliesslich auch ausruhen. Deshalb fuhren wir am Mittag ins Appenzeller Freibad, um dort unsere Wunden zu waschen und unsere Kräfte wiederzufinden.
Am Abend halfen wir dann einem Biker-Kumpel, Ersatzteile für seine gestohlenen Motorradteile zu kaufen. Dazu mussten wir zuerst beim Büchsen-Schiessen, Stick-Fight, Pneu-Boccia oder Benzin-Wettlauf genügend Geld verdienen.

7. Tag – Das letzte Mal

Für das Mittagessen am Freitag waren wir auf uns allein gestellt: Wir mussten selber kochen. Die Zutaten für das Essen gewannen wir bei verschiedenen Spielen. Es gab Risotto und Bratwurst und schmeckte gar nicht mal so schlecht. Den Nachmittagsblock, ein kleines Geländespiel, hatte das 15er-Team organisiert.
Am Abend dann konnten wir wieder auf die Küche zählen, die uns mit feiner Pizza aus dem Fassofen verwöhnte. Am Bunten Abend liessen wir das Lager bei ein paar lustigen Spielen ausklingen.

8. Tag – Rückreise

Leider dauert ein Lager nur eine Woche und deshalb stand am Samstag die Rückreise auf dem Programm. Am Morgen brachen wir die Zelter ab und fuhren am Mittag mit unseren Velos zurück nach Andwil, wo wir von den Eltern empfangen wurden.