6. – 13. Juli 2019, in Brigels GR
Knapp 70 angehende Superhelden haben den Eignungstest für das Ausbildungscamp bestanden und durften mit uns nach Brigels reisen. Von dort chauffierte uns das Postauto auf die Höhe von 1340 Metern und uns blieb ein kurzer Fussmarsch bis zur Militärunterkunft. Nach dem Picknick im Freien, schmückten wir unser Lagerhauser mit selbstgebastelter Dekoration und bezogen schliesslich unsere Zimmer. Am Abend setzten wir uns mit Recycling und den Lagerregeln auseinander. Wir lernten verschiedene Trennungsmöglichkeiten von Abfällen kennen und das 15er-Team überlegte sich die Lagerregeln, welche jeder unterschrieb und dadurch bestätigte, diese zu respektieren.
Mit einem ausgiebigen Sonntagsbrunch, samt Eiern, Speck und Rösti, starteten wir in den Tag. Am Vormittag lehrten uns die Superhelden-Ausbildner besser orientieren zu können. Karten mit verschiedenen Massstäben haben wir studiert, mit dem Kompass gearbeitet und mit Hilfe von Morsezeichen versucht die Schiffe der gegnerischen Gruppen zu versenken. Nach der Mittagspause wendeten wir das Gelernte beim Orientierungslauf durch Brigels an. Wir rannten zu neun Posten, die quer im Dorf verteilt waren und absolvierten alle Aufgaben mit Bravur. Dabei wurde die Zeit gestoppt um eine Gewinnergruppe krönen zu können. Später durften wir unseren ersten Gast, Roger Maag, unser Präses, empfangen. Mit ihm bereiteten wir uns auf die morgige Wanderung vor und erzählten einander unsere Wünsche für diese Lagerwoche.
Schon freudig haben wir auf die allseits beliebte Tageswanderung gewartet. Viele Höhenmeter haben wir, bei angenehm kühlen Temperaturen, überwunden. Musik zum Mitsingen hat uns während dem Aufstieg begleitet und gute Stimmung verbreitet. Am späteren Nachmittag kehrten wir erschöpft und mit einem grossen Loch im Bauch alle zurück zum Spaghetti essen. Traditionellerweise liessen wir das Besteck in der Küche, wie es sich am Montag gehört. Als wir all unseren Sponsoren per handgeschriebene Postkarte gedankt haben und uns ein Lagersouvenir gebastelt haben fielen wir müde ins Bett.
Superhelden müssen wissen, wie man ein Feuer entfachtet, wie man dessen Wärme während einer ganzen Nacht behalten kann und welche Art von Feuer, wann gewählt werden muss. All das haben wir am Morgen gelernt, wie auch Wissenswertes über Seile und verschiedene Knoten. Nach der Mittagspause färbten wir die weissen T-Shirts der gegnerischen Gruppe beim Paintball und versuchten die eigenen T-Shirts weiss zu halten. Nach dem Abendessen durfte die Küche bereits in den Feierabend, denn wir waren für einmal selbst verantwortlich für unseren Dessert. Doch die Superhelden-Ausbildner liessen Niemanden ohne Handicap in die Küche. So machten wir uns blind, taub oder aneinander gebunden an die Arbeit, um auf dem Dessertbuffet Schokoladencrème, Fruchtsalat, Beerencrème und Crêpes anzubieten.
Am Morgen haben wir uns alle für den Notfall vorbereitet. Jetzt wissen wir, was die Erstmassnahmen bei einem Unfall sind, wir könnten einen Verletzten in die Seitenlagerung bringen und eine starkblutende Wunde durch einen Druckverband stillen. All das lernten wir an Praktikbeispielen und bei Theorieblöcken. Beim Mittagessen haben wir uns für das anstehende Geländespiel gestärkt, damit wir im Kampf mit Höchstleistungen brillieren konnten. Dabei geht es darum die versteckten Gegenstände im Wald zu suchen und diese in die eigene Zone zurückzubringen, ohne den „Lebensbändel“ zu verlieren. Nach 3 Meldungen und 3 Totem konnte die Gruppe grün das Spiel für sich entscheiden. Den Abend liessen wir ganz individuell beim Gruppenabend ausklingen. Ob Film schauen, abseilen, Dessert essen, grillieren oder tanzen – alle haben den Abend geniessen können.
Superhelden brauchen Ausdauer und müssen jeder Zeit mit einem Angriff rechnen. Darum müssen sie auch fähig sein, mit einem leeren Magen zu kämpfen und sich verteidigen zu können. Genau das übten wir heute vor dem Morgenessen, denn Superschurke Pfadoni und seine Angriffspläne haben wir noch nicht ganz durchschaut. Später machten wir uns mit der Natur vertrauter: Blind liefen wir über einen Barfussweg mit Naturmaterialien, Tiergeräusche teilten wir zum richtigen Tier zu und wenn wir im Wald Spuren antreffen wissen wir jetzt, wer vor uns diesen Pfad nahm. Am Nachmittag war das Ziel beim Wassergame, so viel Wasser wie möglich zu sammeln. Bei den gegnerischen Gruppen das Wasser aus den Zonen zu stehlen war erlaubt, solange der eigene Böndel nicht verloren ging. Danach fand eine obligatorische Siesta, für alle Kinder und Leiter, statt, bis zum Abendessen. Nachdem ging es gemütlich weiter mit dem beliebten Beautyabend. Am Schluss hatten Jungwächtler und Blauring-Mädchen schöne Frisuren und farbige Fingernägel. Der Massage- und der Maskenposten, war auch immer gut besucht.
Bei Blachenvolleyball, Brennball, Blachenstafette, Schwammstafette und Zahlenrugby wurde um den Sieg gekämpft. Am Nachmittag organisierte unser 15-Team (angehende Leiter) das Siedlergame. Die bald fertig ausgebildeten Superhelden sammelten Zettel bei Aufgaben, die ihnen von den Leitern gestellt wurden. Je mehr Zettel die Gruppe gewann, desto mehr Rohstoffe konnten sie damit kaufen. Draht und Pfosten gehörten zu den Rohstoffen, mit denen die Gruppen versuchten, die grösste und höchste Mauer zu bauen. Da bereits der letzte Abend anstand, war es Zeit für unseren Bunten Abend. Unser Essraum verwandelte sich in eine grosse Arena, fast vergleichbar mit dem Zürcher Hallenstadion, sicherlich bezüglich der Stimmung. Challenges wurden absolviert beim Superzehnkampf und mit vereinten Kräften und Zaubersprüchen konnten wir endlich unseren grössten Feind Pfadoni besiegen. Er zersprang in tausend kleine Stückchen und wir konnten alle ganz beruhigt schlafen gehen, ausser unsere ältesten Teilnehmer. Die wurden diese Nacht ins 15-Team aufgenommen. Wir heissen sie herzlich willkommen.
Alle Teilnehmer haben die Ausbildung zum Superhelden erfolgreich hinter sich gebracht. Das heisst unser Sommerlager ist bereits zu Ende – wie jedes Jahr ist es viel zu schnell vergangen. Damit auch alle Superhelden abreisen durften, musste unsere Unterkunft perfekt geputzt werden. Dank der Hilfe von Allen, waren wir rechtzeitig fertig und erreichten das Postauto, welches uns bis ins Tal chauffierte. Auf der Heimreise trafen wir zwei Mal Verbündete von Pfadoni an. Aber nach einer Woche Training stellten diese kein Problem mehr für uns dar. Am Bahnhof in Gossau wurden wir von vielen Müttern, Vätern, Geschwistern und Grosseltern herzlich empfangen. Nach einer kleinen Showeinlage verabschiedeten wir uns wehmütig und begaben uns alle nach Hause.
Liebe Superhelden, wir sehen uns in der nächsten Gruppenstunde! Die Daten werden wie immer auf der Homepage publiziert. Oder allerspätestens am Lagerrückblick.
